Wie sich die Bühler Frühzwetschge empfahl

Wie sich die Bühler Frühzwetschge empfahl

Wer hätte gegen Ende des 18. Jahrhunderts gedacht, dass es im Jahr 1840 nach Christus auf dem Thesihof im Dorf Kappelwindeck, einem heutigen Stadtteil von Bühl, zum ersten Mal einen Obstbaum mit schönen blauen Früchten geben würde, wie sie zuvor nie gesehen wurden? Wer hätte in jener Zeit jemals zu hoffen gewagt, dass dieses feine Obst als Bühler Frühzwetschge berühmt werden würde? Und wer hätte erwartet, dass es ein Zwetschgenfest und Zwetschgenköniginnen aus Bühl geben würde, um die Letzten über Generationen hinweg zu ehren und nicht zuletzt auch zur Präsentation des schönsten Obsts der Bühler Welt?

Hundert Zentner Zwetschgen nach Köln

Der Obsthändler Josef Leppert aus Kappelwindeck war geschäftstüchtig. Ihm gelang es am 15. August 1884, den ersten Eisenbahnwagen in der Geschichte Bühls mit einer Fracht von hundert Zentnern Zwetschgen nach Köln zu spedieren. Dies war der Beginn des Anbaus von Obstbäumen dieser Art. Während das Geschäft mit der blauen Frucht für einige Jahrzehnte zu blühen begann, ist die Situation heute anders. Der Rückgang von Landwirtschaftsflächen führte auch zum Rückgang des Anbaus von Frühzwetschgenbäumen und der Ernteerträge, und die Menschen, welche in Bühl und Region leben und arbeiten, müssen sich gegenwärtig mit dieser Entwicklung auseinandersetzen.

Ein Fest zu Ehren der Zwetschge

Indessen finden sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher zum alljährlichen Zwetschgenfest im September ein. Die Veranstaltung ist ein Volks- und Dankfest zu Ehren der Zwetschge, und entsprechend wird die süße blaue Frucht gefeiert. So hatte 2018 die ‚Bühler Zwetschgenkochshow’ Premiere, und ausgezeichnete Bühler Hobbyköchinnen und -köche, eine Küchenmeisterin und ein Konditor kreierten hierfür Köstlichkeiten, die den Gästen – in badischem Dialekt – als ‚Versucherle’ gereicht wurden. Das Team des Schwarzwaldradios filmte und moderierte.

dante