Die Architekturgeschichte Bühls ist politisch und religiös geprägt. Auch ist sie, aus dem 18. Jahrhundert verstanden, eine Geschichte der Zerstörung und des Wiederaufbaus, während des Dreißigjährigen Kriegs, des Pfälzischen und schließlich des Spanischen Erbfolgekriegs. Eine glorreiche kriegsstrategische Leistung war die erfolgreiche Verteidigung der ‚Bühl-Stollhofener-Linie’, die im Spanischen Erbfolgekrieg ab 1701 nach Christus durch den oberbefehlenden Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, den sogenannten ‚Türkenlouis’, errichtet wurde.
Burgruine
Während in diesen Jahrzehnten viele Häuser des Orts Bühl der Zerstörung anheimfielen, war die Burg Alt-Windeck, Sitz der Ritter von Windeck, bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Ruine verfallen, sodass die Herren von Windeck im damaligen Schlosshof in Bühl residierten. Im Jahr 1592 starb dieses Rittergeschlecht mit dem Tod des Junkers Jakob von Windeck aus. An der Stelle des einstigen Schlosshofs steht heute das Gasthaus Badischer Hof, und im Bühler Stadtteil Kappelwindeck ist die Ruine Burg Windeck auf dem 378 Meter hohen Bergsporn nicht zu übersehen.
Glaubenskämpfe
Die Kirchen sind aus der Bühler Architekturlandschaft nicht wegzudenken. Sie dokumentieren die Glaubenskämpfe und das Spannungsfeld zwischen Reformationsbewegung und Katholizismus vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Die ältesten Gotteshäuser der Stadt sind heute die Kapelle in Oberweier, die 1720 nach Christus erbaut und 1896 nach Christus umgebaut wurde, sowie St. Dionysius im Stadtteil Moos, ein Gotteshaus aus dem Jahr 1788 nach Christus. Die meisten Bühler Kirchen sind aus der Zeit ihrer Entstehung dem 19. Jahrhundert zuzuordnen, einige wenige wie St. Karl Borromäus Neusatz beziehungweise St. Carolus Neusatz, die Johanneskirche in Bühl und die Kirche Zum Heiligen Blut in Bühl-Weitenung dem 20. Jahrhundert.
Die Architektur der Gotteshäuser in Bühl umfasst etwa drei, jene der Häuser und Ruinen in der Stadt nahezu fünf Jahrhunderte. Sie erzählt von der Geschichte eines Orts, in dem die Einwohnerinnen und Einwohner viel durchlitten haben.